Malerische Fjordlandschaften, schneebedeckte Bergketten und uralte Regenwälder erwarten Reisende in einem der beeindruckendsten und als Weltnaturerbe ausgezeichneten Gebiete Neuseelands: dem Fiordland-Nationalpark.

Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Größe:
    12.570 km2
  • Beste Jahreszeit:
    Oktober – April
  • Aktivitäten:
    Bootstouren, Tauchen, Rundflüge, Wanderungen

Der Fiordland-Nationalpark im Südwesten der Südinsel gehört zu einem der beliebtesten Reiseziele in Neuseeland. Mit über 12.500 Quadratkilometern Fläche ist er der größte Nationalpark des Inselstaats und seit 1990 Weltnaturerbe der UNSECO. Wie sein Name bereits andeutet, ist der Park durchzogen von Fjorden. Mehrere Eiszeiten formten die insgesamt 14 Meeresarme, die in Neuseeland als Sounds bezeichnet werden. Ihre Ufer grenzen an über 2.000 Meter hohe Berge, Wasserfälle stürzen an manchen Stellen in die Tiefe und Regenwälder wachsen im Westen der Bergketten. Man findet im Nationalpark eine immergrüne Vegetation vor, die durch ganzjährig starke Regenfälle entsteht. Vor dem Besuch eines der regenreichsten Gebiete der Erde solltet ihr daher unbedingt einen Blick auf die Wetterprognose werfen.

Anreise

Teile des Parks sind bis heute nur schwer zugänglich. Das kommt der Natur vor Ort natürlich zugute, kann die An- und Durchreise aber immer wieder erschweren. Der beste Ausgangspunkt für eine Tour ist Te Anau, das circa zwei Stunden von Queenstown entfernt liegt. Von dort aus führt der State Highway 94 in den Park und endet nach fast 120 Kilometern am Milford Sound, dem wohl meistbesuchten Fjord auf der Südinsel. Doch nicht alle Fjorde im Park sind so einfach über den Landweg erreichbar. Teilweise ist eine Anreise über die Tasmansee sogar einfacher. 

Flora und Fauna

Die teilweise vollständig unberührte Landschaft im Park ist das Zuhause einzigartiger Tiere und Pflanzen. In den Gebirgen, Regenwäldern, Sümpfen und Mooren wachsen circa 700 Pflanzenarten, die nur in Neuseeland heimisch sind. Außerdem hat die Vogelwelt den Nationalpark erobert: Unterschiedliche Kiwiarten, der Kea (Papageienvogel), der bis 1948 als ausgestorben vermutete Takahe (Rallenvogel) und weitere seltene Arten leben in der Region. Einige vom Menschen eingeführte Tiere bedrohen jedoch die einheimische Fauna. Gefährdete Spezies werden deshalb zum Schutz immer wieder auf einzelne Inseln vor der Küste Neuseelands umgesiedelt.

Die 14 Fjorde tragen auf besondere Art und Weise zur Artenvielfalt im Park bei: Starke Niederschläge in der Region bilden eine Süßwasserschicht an der Wasseroberfläche, die einmalige Lebensumstände unter Wasser ermöglicht. Tiefseefische halten sich beispielsweise deutlich näher an der Wasseroberfläche auf als im offenen Meer und unterschiedliche Arten von Schwämmen, Muscheln und Korallen leben in den Fjorden. Die mehrere hundert Meter tiefen Meeresarme sind außerdem ein Naturparadies für Robben, Pinguine und Tümmler.

Aktivitäten

Man kann den Fiordland-Nationalpark sowohl auf dem Landweg als auch vom Wasser aus erkunden. Wie bereits erwähnt, ist vor allem der Milford Sound ein beliebtes Ziel unter Touristen. Der Schriftsteller Rudyard Kipling soll den Fjord in den 1890er-Jahren als achtes Weltwunder bezeichnet haben – ein Besuch lohnt sich also definitiv. Aber auch die anderen Fjorde und die Seen sind einen Abstecher wert. Ihre Erkundung ist per Kajak, Motorboot, Tauchgang oder Rundflug möglich. Am Milford Sound gibt es außerdem ein Unterwasser-Observatorium, das ohne direkten Wasserkontakt einen Einblick in die Unterwasserwelt ermöglicht.

International bekannt sind außerdem die Wanderwege im Park. Rund 650 Kilometer unterschiedlichster Routen bietet das Naturparadies. Darunter auch die drei „Great Walks“: den Milford Track, den Routeburn Track und den Kepler Track. In drei bis fünf Tagen führen sie durch den Nationalpark, es sind jedoch auch kürzere Wanderungen möglich. Infos dazu gibt es auf der Seite des neuseeländischen Department of Conservation

Auf halber Strecke zwischen Te Anau und Milford Sound liegen die Mirror Lakes. Hier reicht in der Regel ein kurzer Halt, um die gespiegelten Earl Mountains im glasklaren Wasser der Seen zu fotografieren.

Foto: Spiegelbild der Earl Mountains in den Mirror Lakes

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